Wie schreibe ich Gefangenen?
Es ist erstmal ungewohnt, einer fremden Person zu schreiben. Um diese Anfangshürde zu überwinden, kannst Du im ersten Kontakt z. B. schreiben, wer du bist, wie Du von dem Fall gehört hast oder was Du dazu denkst. Wie ausführlich Du bist, bleibt alleine Dir überlassen. Du musst nur immer bedenken, dass die Post auch von den staatlichen Autoritäten gelesen wird. Viele, die Gefangenen schreiben, haben Angst, über Dinge aus ihrem eigenen Leben zu sprechen, weil sie glauben, dass es die Inhaftierten deprimieren könnte oder diese gar nicht daran interessiert seien. In einigen Fällen kann dies auch mal zutreffen, aber insgesamt kann ein Brief der hellste Punkt eines Tages hinter Gittern sein. Leo freut sich definitiv über eure Briefe!
Praktische Tipps
- Absender*in nicht vergessen: Auch bei Postkarten sollte immer eine Adresse als Absender*in geschrieben werden. Einige Gefängnisse lassen die Post sonst nicht durch und nur so haben die Gefangenen die Möglichkeit zu antworten.
- Briefmarken mitschicken: Legt nach Möglichkeit immer Briefmarken bei. So können die Gefangenen euch und anderen antworten, ohne dafür im Knast teuer bezahlen zu müssen.
- Briefe nummerieren: Um nachvollziehen zu können, ob Briefe wirklich zugestellt worden sind, ist es hilfreich, die Briefe fortlaufend zu nummerieren.
- Zusätzliches Material: Du kannst auch Fotos, interessante Texte oder Kopien aus Zeitschriften mitschicken. Die Vorgaben dazu sind in den einzelnen Haftanstalten unterschiedlich. Fragt auch das bei den jeweiligen Gefangenen oder der JVA nach. Wie das bei Leo genau ist, wissen wir noch nicht.
Adressen politischer Gefangener findest du hier.
Einen ausführlichen Artikel zum Thema Gefangenen schreiben findest du hier.